Worte

Gedanken werden vergessen
Gefühle verweht der Wind
aber geschriebene Worte
bleiben für immer, auch
unter dem Staub der Zeit …

©Sella Moll /2019

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Worte und Versprechen

Worte,
die nie gesagt
wurden
hatten uns noch mehr
voneinander entfernt

Versprechen,
die nie eingelöst
wurden,
hatten unsere Hoffnung
und unser Warten
aneinander gekettet

doch das Schweigen
zwischen uns
hatten die Worte
und die Versprechen
mundtot gemacht—

die Hoffnung und
das Warten beendet.

 

©Sella Moll /2019

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Emotionen

Emotionen
entfesseln Worte
der Herzschlag stimmt
auf ihren Rhythmus ein
hitzige Worte
erzeugen Wortgefechte
der Streit wird immer lauter
die Nacht pulsiert
der Schlaf ergreift die Flucht

und am Morgen
ist nichts mehr,
nur Schweigen
ausweichende Blicke
und ein angststilles Herz

(es ist meins).

 

©Sella Moll /2019

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Arglos

arglos blühen die Rosen
und alle Blumen

ob sie wissen,
dass jeder Tag in voller Blüte
ihr langsames Ende bedeutet?

mit jedem einzelnen Tag
nähern sie sich ihrem Ende
und wenn die Herbstblätter fallen,
legen sich die verwelkten Blüten
zu ihnen auf die Erde—
die Rosen, die Blumen
sterben nie allein …

 

©Sella Moll /2019

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Wortregen

unter dem großen Himmel
lugen meine Gedanken
zwischen den Wolken hervor
es regnet Worte in meine Hände
und ich schreibe ein Gedicht

(für dich)

©Sella Moll /2019

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Sehen

das, was wir nicht
sehen können,
schwebt über den Wolken

das, was wir oft nicht
sehen wollen,
liegt in uns verborgen—

und das, was wir
sehen wollen,
bleibt oft nur ein Traum

©Sella Moll /2019

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Liebe und Regen

die Nacht dürstet nach Regen fällt nur in meinen Träumen auf unsere Gesichter prasseln die Tropfen, heiß wie die Luft und die Liebe zwischen unseren Lachen ausgelassen über unser Glück ist voller Träume für die Zukunft braucht Liebe und Regen kommt auch heute Nacht nicht— ich spüre den Durst der Erde am Morgen, als ich barfuß im Garten stehe, dein Kuss brennt noch auf meinen Lippen und die Morgenhitze brennt in allen Ecken der Stadt, es wird auch heute nicht regnen, aber der Sonne ist das egal— so ist der Sommer heutzutage …

 

©Sella Moll /2019

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Die Sprache, die Worte

die Sprache,
die Worte
müssen heraus
ohne die Gedanken
zu brechen,
ohne die Gefühle
zu verbiegen

so, wie man denkt
und fühlt, sollen
die Worte kommen,
sollen nicht erstickt werden
im luftleeren Raum,
in der dunklen Grube
des Herzens

©Sella Moll /2019

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Leere Strände, einsame Dünen

die Ferien am Meer
gehen zu Ende
wir kehren
in den Alltag zurück

nur die Gezeiten
bleiben dem Meer treu
Sonne und Mond blicken auf die
leeren Strände hinab
Ebbe und Flut wechseln sich ab,
ihre Blicke auf die einsamen
Dünen gerichtet

Tränen der Wehmut tropfen
auf den heißen Asphalt der Städte
und die Wellen des Meeres
tanzen weiter, aber weit weg

wir waren dort …

der Duft der Freiheit
umwehte unser Herz
Salz und Sand atmeten
auf unserer Haut—

der Sommer ist so viel mehr,
als Hitze und Plagen

der Sommer ist MEER …

 

©Sella Moll /2019

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Bild: © Sella Moll

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